DUCON im Denkmalschutz: eine Bodenplatte für den Einsteinturm in Potsdam
Der vom Babelsberger Astrophysiker Erwin Finlay Freundlich beauftragte und von Erich Mendelsohn entworfene und geplante Einsteinturm wurde 1924 als Observatorium eröffnet. Mit Hilfe des in dem 20 m hohen Turm untergebrachten Teleskops und des, mit Spektrographen ausgestatteten optischen Labors, sollte der experimentelle Beweis für die von Einstein aufgestellte Relativitätstheorie erbracht werden. Heute werden darin Polarisationsmessungen von Sonnenflecken sowie Testmessungen für spätere Großgeräte durchgeführt.
Mendelsohn versuchte eine funktionsorientierte Form des Turms mit dem neuartigen Material Stahlbeton konsequent umzusetzen. Dies führte zu einer „organischen“ Struktur, die völlig neuartig war, jedoch nicht in allen Bereichen mangels Erfahrung und Technologie umgesetzt werden konnte, so dass am Ende ein Mischbau aus Stahlbeton und Mauerwerk entstand; dies führte jedoch in einigen Bereichen zu einer schadensbehafteten baulichen Umsetzung mit der Konsequenz zahlreicher Sanierungen.
Im Zuge der letzten Sanierung von 2021 bis 2023 erhielt die Eingangsterrasse vor dem Gebäude im Auftrag der Wüstenrot - Stiftung eine neue Bodenplatte aus 55 mm dünnem DUCON Beton. Die Bodenplatte ist in dieser Ausführung gemäß abZ. Z-74.1-89 nicht nur tragend, sondern erfüllt auch alle Anforderungen nach Wasser-Haushalts-Gesetz (WHG) im Hinblick auf Wasserundurchlässigkeit. Die gesäuerte Oberfläche erfüllt dazu die Anforderungen an die Rutschhemmung gemäß Bewertungsgruppe R13.
Ansicht Einsteinturm (Quelle: Astrophysikalisches Institut Potsdam)
Grundriss der mit DUCON ausgeführten Eingangsterrasse
Ansicht Einsteinturm von hinten
Aufgang zur Eingangsterrasse mit einer Bodenplatte aus 60mm dünnem DUCON
Fertiger Einsteinturm kurz vor der Eröffnung
Feierliche Einweihung am 26.09.2023 (Quelle: Büro Knappheide)